Allgemein

Fünf einfache Regeln zum Start in die Abnahme

Ich habe zur ersten Sendung tatsächlich schon Feedback bekommen. Wie toll ist das denn?!!! 1000Dank! Eine Frage lautete „Wenn ,Iss weniger, beweg Dich mehr‘ nicht funktioniert, was mache ich denn dann?“ Eine Kluge und sehr berechtigte Frage! Ursprünglich hatte ich geplant, noch ein bisschen mehr Wissen vorzubauen, bevor Du ins Machen kommst, aber das geht durchaus auch andersrum. Das ist als völlige Podcast-Anfängerin gar nicht so einfach, ich möchte Dir natürlich den besten Start in Deine Abnahme bereiten, den ich Dir nur bereiten kann und Wissen hilft dabei total, hab ich gedacht. Aber ich bin ja fleißig und schon bald sind es ein paar Sendungen mehr und das Wissen baut sich schließlich auch dann weiter auf, wenn Du schon ins Machen gekommen bist. 

1. Iss drei Mal am Tag

Soll heißen: Iss Dich bei jeder Mahlzeit so satt, so dass Du keine Zwischenmahlzeit brauchst. 

Wenn Du keine Frühstückerin oder kein Frühstücker bist, sind auch zwei Mahlzeiten wunderbar. Nur eben nicht mehr als drei. Und leg Dich hier nicht selbst rein (und ich weiß genau, wovon ich hier spreche): Ein Latte Macchiato ist kein Getränk sondern eine Mahlzeit (das gilt auch für einen Cappuccino). Auch jeder Keks – und sei er noch so klein – ist eine Mahlzeit. Das gilt natürlich nicht nur für „ungesundes Zeug“, sondern auch für Cherrytomaten, Joghurt, Beef Jerkey, Käseklötzchen oder Selleriesticks. Alles, was Du isst, ist Mahlzeit – und einiges, was Du trinkst ebenfalls.

2. Trink zwischen den Mahlzeiten nichts mit Kalorien oder süßem Geschmack

Getränke mit Kalorien sind Zwischenmahlzeiten, süße Getränke ohne Kalorien tun wahrscheinlich so, als wären sie Zwischenmahlzeiten. Ich habe so viel Widersprüchliches über Süßstoffe gehört und gelesen, dass ich für den Anfang vorschlage, zwischen den Mahlzeiten auch kalorienfreie Süßstoffe wegzulassen. Der Einfluss verschiedener Süßstoffe auf Deine Hormone ist auf jeden Fall sehr individuell. Ich stelle Dir später eine Methode vor, wie Du herausfinden kannst, welche Süßstoffe Du auch zwischen den Mahlzeiten verwenden könntest und welche lieber nicht.

Und ja: Ich schreibe hier von Kalorien. An manchen Stellen ist das Wort „Kalorien“ einfach eine sehr  praktische Abkürzung für: „ohne Kohlenhydrate, ohne Protein, ohne Fett und ohne Alkohol“. Heißt aber nicht, dass wir hier jetzt was zählen wollen. Einfach zwischen den Mahlzeiten weglassen.

3. Wirf die „Pflanzenöle“ raus und alles, wo welche drin sind.

Mit „raus“ meine ich: Raus aus der Küche, raus aus Deinem Leben, raus für immer! Wir kommen später dazu, wieso Rapsöl, Maiskeimöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Salatöl, Margarine, Frittierfett und Butterähnliche Substanzen mit chemischen Zusätzen vom Körper nicht verstanden und damit nicht als echte Fette wahrgenommen werden und möglicherweise sogar unerwünschte Nebenwirkungen haben können, die Deine Gesundheit schädigen und Deine Abnahme blockieren könnten – also: einfach raus damit! Stattdessen iss natürliche Fette aus natürlichen Quellen mit natürlichem Fettgehalt: Weidebutter, Schmalz, Butterschmalz oder Ghee oder auch Öle aus Früchten wie Olivenöl, Bio-Kokosöl oder Avocadoöl. Praktisch: All diese natürlichen Fette können auch zum Braten und Backen verwendet werden. Bei Olivenöl mit mittlerer Hitze beginnen und auf den Rauchpunkt achten, der sollte nicht erreicht werden. Oliven-,  Kokos-, und Avocadoöl sind zwar auch pflanzlicher Herkunft, aber als „Pflanzenöle“ werden üblicher- und verwirrenderweise immer nur Öle aus Saaten zusammengefasst, die dann ja Saat-Öle sind und nicht Pflanzenöle, aber versteh’ eine die Wortklauberei der Lebensmittelindustrie … 

Apropos Lebensmittelindustrie: Es gibt Fertiggerichte mit guten, natürlichen Fetten, die der Körper versteht, aber die sind leider noch sehr, sehr selten. Schau genau auf die Inhaltsangaben. Im Zweifel gilt: Immer Lieber im Laden lassen und etwas anderes nehmen. 

4. Vermeide Fruchtzucker, bei dem sie die Frucht abgemacht haben.

Obst mit allem Drum und Dran ist völlig in Ordnung, Saft ist es nicht. Smoothie auch nicht. Und alles wo sie Glucose-Fructose-Sirup zugesetzt haben schon gar nicht. Fructose kann außerhalb ihrer natürlichen Umgebung eine Menge Schaden im Körper anrichten. Leider besteht Haushaltszucker zur Hälfte aus Fructose. Wo es geht, ohne völlig unlecker zu werden, nimm weniger, oder reine Glucose oder ersetze Zucker zunächst z.B. durch eine Erythrit/Stevia-Mischung, Mönchsfrucht, Allulose (bekommt man leider in Europa noch nicht frei im Handel, das Zulassungsverfahren läuft) oder einen anderen Süßstoff, der für Dich halbwegs ok schmeckt. 

Von den Folgenden rate ich dringend ab, das sind Fructosebomben, die gesundheitsschädlicher sind als Haushaltszucker und mindestens genauso schädlich wie industriell hergestellter Fructose-Glucose-Sirup: Agavendicksaft, Apfel- oder Birnendicksaft, Trockenfrüchte, Kokosblütenzucker und alle weiteren Arten von Sirup oder Dicksaft. Das ist jetzt ein so genannter „Hard Sell“ das werde ich eine Weile erklären müssen, bis das komplett verstanden ist. Vor allem, weil gerade all das zur Zeit gern mal als „gesündere oder sogar gesunde Art, zu süßen“ propagiert wird, ist aber nicht gesund. Manche reden sogar von zuckerfrei, wenn sie Honig reingekippt oder Datteln reingeschnippelt haben. Bis ich das erklärt habe, glaub mir einfach: diese Süßungsmittel schaden Deiner Leber und Deiner Abnahme.

Von Birkenzucker (Xylit) rate ich auch ab, unter anderem, weil er in höchstem Maße giftig für Hunde ist und schon in winzigsten Mengn tödlich. Außerdem habe ich bei mir selbst und anderen beobachtet, dass er zunächst gut vertragen wurde, nach einiger Zeit aber sehr wahrscheinlich die Ursache für Verdauungsstörungen war, die bei ansonsten unverändertem Rezept mit Erythrit oder Erythrit/Stevia-Mischung anstelle von Birkenzucker dann nicht mehr auftraten. Achtung: Das war ein Selbstexperiment. Das habe ich nicht in einer kontrollierten Doppelblindstudie mit 1200 Probandinnen über 12 Jahre wissenschaftlich ermittelt.

Und wenn Du auf einem Produkt liest „ohne zugesetzten Zucker“ und in der Zutatenliste Maltit steht, nimm lieber die gezuckerte Variante. Maltit hat für Dich keine Vorteile gegenüber richtigem Zucker, dafür so einige mögliche Nachteile wie schwere Verdauungsprobleme. Maltit hat nur für die Industrie einen Vorteil, nämlich den, dass sie ihre Artikel als „zuckerfrei“ deklarieren kann. 

5. Iss die Kohlenhydrate immer zuletzt.

Das sieht bei Pizza vielleicht etwas komisch aus, wenn Du zuerst den Belag und hinterher den Boden isst, aber genau so meine ich das. Protein und Fett zuerst und dann die Kohlenhydrate. Die ausführliche Erklärung folgt natürlich noch. Vielleicht kannst Du Dir Pizza einfach eine Weile verkneifen und irgendwas anderes essen, bei dem man sich dann nicht ganz so bescheuert vorkommt. Dieser Schritt hat eine unmittelbare Auswirkung auf Deine Hormone und ist eventuell schon genau das, was Du zum Abnehmen brauchst. 

Schwierig wird hier ein Brötchen mit Marmelade oder Nutella, denn das sind reine Kohlenhydrate, vom Unterbau bis oben drauf, und den meisten schmeckt es nicht so toll, die Butter vorweg zu lutschen und das würde auch nicht den gewünschten Effekt erzielen. Hier empfehle ich ein Ei vorweg oder auch zwei, drei. Und dazu vielleicht Tomate oder Gurke und als Nachtisch das Marmeladenbrötchen – falls Du dann noch Lust drauf hast – und Hunger. Mein persönliches Lieblingsfrühstück waren immer schon Rühreier mit Speck, Zwiebeln und Tomate, dazu süßer Tee mit Milch. Aber ich weiß, eine Süßfrühstückerin locke ich damit leider nirgends hervor. Hier wäre vielleicht Sahnequark oder griechischer Joghurt mit ein paar Erdbeeren oder Heidelbeeren eine gute Alternative, aber dazu fällt Dir auf jeden Fall auch selbst was ein … 

Wenn Du Dich im Rahmen dieser Regeln gemütlich einrichten kannst, wenn’s lecker ist, satt macht und Du auch schon die ersten Kilos verlierst, kannst Du das gut einige Wochen lang machen. Diese fünf Regeln sind auch nicht so seltsam, dass Du erstmal eine Reihe exotischer Zutaten einkaufen musst.

Wenn Du damit nicht abnimmst oder schnell auf einem Plateau landest, habe ich noch eine ganze Menge anderer Ideen für Dich. Mach Dir da mal keine Sorgen.

Vielleicht noch kurz zur Frage, wann der richtige Zeitpunkt ist, um damit anzufangen: Jetzt. Jetzt sofort! Alles, was Du sonst noch brauchst, lernst Du in den nächsten Sendungen kennen. Vielleicht sagen Dir manche Begriffe im Moment auch noch nicht so viel. Stichwort Proteine, Fette, Kohlenhydrate. Kommt alles noch. Mach Dir auch hier mal keine Sorgen.

Hier aber erstmal noch ein Tipp – oder:

Regel 6 von 5: Im Zweifel wirf noch Käse drauf

Achte genau auf Dein Hungergefühl. Also den echten Hunger, den Du im Magen spürst, nicht im Kopf. Wenn Du zu früh wieder hungrig wirst, nimm lieber weniger Kohlenhydrate und dafür mehr Fett und Protein. Wirf also einfach noch ’ne Scheibe Käse drauf oder auch zwei.

Ich weiß ja nicht, was oder wie Du so isst. Ich weiß nur: Diese Regeln, in Deine ganz persönliche normale Ernährung eingebaut, werden Deinem Körper helfen, auf eine Weise ins Abnehmen zu starten, mit der er klarkommt. Ihm über den Kopf, über Disziplin und Willensstärke Nahrung zu entziehen, wie es die allermeisten Abnehmprogramme vorschlagen, kann auf Dauer überhaupt nicht zum Ziel führen, denn der Körper braucht eben, was er braucht. Was genau das in jedem Moment ist, weiß außer ihm wirklich niemand. Und er sitzt am längeren Hebel und verfügt über Mittel und Wege, Deine Willenskraft sehr gründlich zu sabotieren, so lange ihm noch irgendetwas fehlt. 

In meinem Programm machst Du die weiteren Regeln. An den Bedürfnissen Deines Körpers entlang. Ich kann die nicht spüren, aber Du. Ich helfe Dir, indem ich Dir alle Schrauben zeige, an denen Du drehen kannst, um Dich langsam aber sicher endlich in Richtung dauerhafte Abnahme zu bewegen. Dann erkläre ich Dir noch, welche Schraube in welche Richtung und bis wohin Du die drehen kannst, damit du Deinem Ziel mit jedem Tag fröhlich, zufrieden und unhungrig ein Stück näher kommst. Klingt gut? Dann machen wir das jetzt so.